Lästern – Gut für den Zusammenhalt?

Es gibt Menschen, die der Meinung sind, dass Lästern, was ja auch als Sünde zählt, gut für den Zusammenhalt einer Gruppe oder einer Gesellschaft ist, weil die Lästernden untereinander in ihrer Meinung bestärkt werden und Gemeinsamkeiten entdecken.

Da stellt sich mir die Frage, was daran den Zusammenhalt fördern soll, wenn man sich gegenseitig über eine Person auslässt, die jeder anders erlebt und auf unterschiedliche Art und Weise kennt. Lästerer ignorieren häufig, dass auch sie selbst Eigenschaften besitzen, die sie zum „Lästeropfer“ werden lassen könnten; sprich sie selbst sind auch nur Menschen, die Fehler machen und die auch von anderen Menschen mehr oder weniger ertragen werden müssen.
Jeder weiß doch, dass Gerede nur Gerede ist, evtl. Gerüchte dadurch entstehen und ganze Beziehungen zerstören können!
Nebenbei bemerkt: Wüsste wirklich jeder alles, was andere je getan, gedacht oder gesagt haben in ihrem ganzen Leben, also auch über ihre Freunde oder Familienangehörige, dann gäbe es noch viel weniger Beziehungen und Freundschaften heutzutage.

Wir Menschen sind alle unrein und fehlerhaft. Wir verletzen mit unserem sündigen Wesen nicht nur uns, sondern viele andere. Es fehlt an Liebe. Und Vertrauen.
Lästern ist nicht gesund oder fördert den Zusammenhalt. Es zerstört alles!
Allein Vergebung, Ehrlichkeit und Offenheit helfen uns, mit unseren Mitmenschen auszukommen und ihnen mit Liebe zu begegnen.

Sicher kannst du mir immer noch widersprechen und weiter lästern.
Aber du trägst auch die Konsequenzen für dein Verhalten. Früher oder später.

Weshalb ich vor“Zungenreden“ warne/Persönliches Beispiel

Der Leiter einer christlichen Freizeit berichtete uns einmal von seiner Zeit als Charismatiker. Er behauptete von sich selbst, dass er recht hochnäsig gegenüber anderen gewesen ist und sich etwas darauf einbildete, die Zungenrede zu beherrschen.

(Zungenrede: Ein aus der Bibel bekanntes Phänomen, welches heute von vorrangig charismatischen Gemeindeanhängern praktiziert wird und welches Gott ehren soll.
Dabei ist die Sprachenrede aus der Bibel etwas anderes, als die Zungenrede, die von manchen heutzutage praktiziert wird.)

Der Leiter, dessen Namen ich aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht nenne, obgleich ich mir gut vorstellen kann, dass er selber nichts dagegen hätte, sprach also einmal während eines Treffens mit anderen Christen in Zungen.
Da niemand seine Worte verstand, sprach einer der Anwesenden zu ihm bzw. dem Geist in seinem Inneren: „Das, was du gerade sprichst, sollst du auf Deutsch sprechen!“

Daraufhin sprach der Leiter nun für alle verständlich:
„Verflucht sei Jesus Christus, verflucht sei Jesus Christus, verflucht sei Jesus Christus!“

Mehr als offensichtlich, dass diese Wort Gott NICHT ehren!
Du kannst dir also vorstellen, wie die Reaktion aller auf diese Worte gewesen sein mussten.
Gott warnt uns sogar in der Bibel davor, uns von solchen dämonischen, nicht verständlichen Inhalten beeinflussen zu lassen! Er warnt uns vor Ungehorsam und davor, den Inhalt der Bibel zu verdrehen.
Wir lesen:

„…Deshalb tue ich euch kund, dass niemand, im Geist Gottes redend, Jesus verflucht nennt, und es kann niemand Jesus Herrn nennen als nur im Heiligen Geist.“
(1. Kor. 12, 1-3)

Wir lesen, dass niemand Jesus wahrhaft bekennen kann, außer im Heiligen Geist. Folglich war der Geist, durch den dieser christliche Leiter „in Zungen“ geredet hat, nicht vom Geist Gottes.
Der Heilige Geist, wie hier im Vers genannt, ist der einzige Geist, den wir in unser Inneres lassen dürfen, denn er ist der Geist Gottes, der uns von den finsteren Mächten der Welt trennt und uns im Glauben stärkt und reifen lässt. Er ist unser Beistand und nie würde er unseren Verstand ausschalten und uns blasphemische Worte sprechen lassen!
Du siehst, wie gerissen Satan ist.

Ich möchte wirklich keinem zu nahe treten! Und ich verurteile meine charismatischen Glaubensgeschwister nicht! Aber dies ist mein Standpunkt und die Gründe für meinen Zweifel an der „Zungenrede“ finde ich persönlich durchaus berechtigt.

Der christliche Leiter, von dem ich spreche, dankt Gott heute dafür, dass er ihm die Augen geöffnet hat.